Visuelle Erkennung von AFB-typischen Zeichen

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Visuelle Erkennung von AFB-typischen Zeichen


Praxis aus dem Themenbereich Biosicherheitsmaßnahmen/Erkennung von AFB

Stockmeißel
Smoker
Müllsack
Einmalhandschuhe bzw. Schürze (pro Volk)
Zahnstocher
Desinfektionsgel

© Kristina Gratzer

Die Sporen von Paenibacillus larvae können unter extremen Bedingungen (Trockenheit und Kälte) jahrzehntelang überleben. Junge Bienenlarven (bis zu 24 Stunden alt) sind am anfälligsten für die Krankheit und nehmen die Sporen über ihre Nahrung auf. Ein Dutzend Sporen in einer einen Tag alten Larve reicht aus, um eine AVB-Infektion zu verursachen. Je jünger die Larve ist, desto anfälliger ist sie und desto weniger Sporen sind nötig, um die Krankheit auszulösen. Im Darmtrakt angekommen, keimen sie zu Bakterien aus und durchbrechen die Darmwand, um sich von der Hämolymphe zu ernähren. Nachdem der Zelldeckel der Larve verschlossen wurde, beginnen sich die Bakterien sehr schnell zu vermehren. Dies führt unweigerlich zum Tod der Larve oder Puppe, die schnell zu einer Schuppe eintrocknet, die an der Zellwand klebt. In dieser werden wiederum Millionen von Sporen gebildet.

Typische Anzeichen für AFB

©Kamiar Torabi
© Kristina Gratzer

Seien Sie bei regelmäßigen Völkerinspektionen immer auf Anzeichen von Amerikanischer Faulbrut (AFB) bedacht. Eine frühzeitige Erkennung ist wichtig, um im Falle einer Infektion den Schaden in Grenzen zu halten. Die Krankheit ist nicht sehr ansteckend, wird jedoch leicht durch den Gebrauch von kontaminierten Waben und Imkerwerkzeugen übertragen.

Symptome sind:

– Brut mit verstreut geschlossenen Zellen, offenen Zellen und Zellen mit Überresten betroffener Larven (siehe Abbildung A)
– Zellen mit eingesunkenen Zelldeckeln
– Öffnungen in einigen Zelldeckeln, unregelmäßige Perforationen, oft am Rand des Zelldeckels
– Zelldeckel sind dunkler gefärbt als normal
– Erdig-lehmiger Geruch
– Inhalt betroffener Zellen ist dunkelbraun, fadenziehend und zähflüssig (3-5 cm, länger als bei Europäischer Faulbrut). Dies kann mit einem Zahnstocher oder Streichholz getestet werden (siehe Abbildung B)
– Bei einer sehr schweren Infektion sind getrocknete, harte Schüppchen auf dem Zellboden sichtbar (Abbildung C)
– Verhärtete Puppenschalen, bei denen die Zunge aus dem Kopf ragt

Alles was man noch benennen kann”, ist keine Faulbrut.                                                                                     

d.h . Lässt sich mit dem Streichholz/der Pinzette noch irgendeine Art von Larve oder Puppe herausziehen, egal wie schlimm sie aussieht, ist es keine AFB!

©Kamiar Torabi
© Kristina Gratzer
©Kamiar Torabi
© Kristina Gratzer

Bei Verdacht

Jeder Verdacht auf Amerikanische Faulbrut ist bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat) zu melden. Diese wird den Amtstierarzt (ATA) oder einen Sachverständigen beauftragen, die Völker auf klinische Symptome zu kontrollieren. Bei Vorhandensein von Krankheitssymptomen wird eine Brutprobe an die amtliche Untersuchungsstelle (Nationales Referenzlabor für Bienenkrankheiten, AGES) gesandt.

Für Amerikanische Faulbrut wird ein zweistufiges Diagnoseverfahren angewandt: die Begutachtung der Brutwaben nach klinischen Symptomen und das mikrobiologische Kulturverfahren. Weitere Diagnoseverfahren (PCR, ERIC-Typisierung) werden nur stichprobenartig im Rahmen von Forschungstätigkeiten durchgeführt.

Probeneinsendung

Brutwabenstück mit erkrankter Brut

Quelle: ages.at


Die Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut erfolgt entweder durch Vernichtung oder durch Sanierung der Völker mit begleitenden Desinfektionsmaßnahmen. In Österreich ist kein Medikament zur Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut zugelassen.

Vorbeugung

– Keine fremden Völker, Waben und Gerätschaften ungeprüft auf den Stand bringen
– Völker nur nach einer Futterkranzuntersuchung mit negativem Ergebnis und Brutkontrolle (am Herkunftsstand) kaufen
– Gebraucht gekaufte Beuten und Gerätschaften vor Benützung desinfizieren
– Keinen fremden Honig, Pollen oder Auslandshonig verfüttern
– Bienenstände nicht in der Nähe von Gefahrenquellen (verwahrloste Bienenstände, Auslandshonig verarbeitende Betriebe, Mülldeponien) aufstellen
– Fremde Schwärme in der Schwarmkiste hungern lassen, bis die ersten Bienen herunterfallen, damit Futtervorrat in der Honigblase aufgebraucht wird

Quelle: ages.at

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