Durchsicht der Völker bei geeigneten Wetterbedingungen

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Durchsicht der Völker bei geeigneten Wetterbedingungen


Praxis aus dem Themenbereich: Gute imkerliche Praxis/Völkerdurchsicht

Schutzausrüstung: Anzug
Schutzausrüstung: Schleier
Optional: Schutzausrüstung: Lederhandschuhe
Smoker
Rauchmaterial
Stockmeissel
Stockkarte/Monitoring App

Für die Besichtigung der Bienenvölker sollten Tage mit angenehmen Temperaturen und ruhigem Wetter ausgewählt werden. Es sollte vermieden werden, die Bienen bei extremen Temperaturen oder starkem Wind zu stören, da dies Stress verursachen kann.

Bei der ersten Durchsicht nach der Winterruhe ist unbedingt auf Flugwetter zu achten (ab 10°C).

Die besten Zeiten für die Besichtigung von Bienenvölkern sind normalerweise am Vormittag oder am frühen Nachmittag, wenn die Bienen am aktivsten sind und die meisten von ihnen nicht im Bienenstock sind.

Die Durchsicht

ACHTUNG! NOCH UMZUSCHREIBEN!

Information durch Stockkarte Vor Beginn der Durchsicht sollte man sich über die Aufzeichnungen aus der Stockkarte über den letzten Entwicklungsstand informieren, um gegebenenfalls gezielt auf bedeutsame Anzeichen zu achten. • Rauchstoß Durch einen kurzen Rauchstoß in die Fluglochöffnung oder unter die Deckelfolie wird bei den Bienen ein Fluchtverhalten ausgelöst, durch dass das Volk ruhiger wird. Je nach Wetterlage und Sanftmut der Bienen kann darauf auch verzichtet werden. Weitere Rauchstöße können nach Bedarf folgen. • Kontrolle des Volkes Soll das Volk komplett begutachtet werden, folgt dies dem Grundprinzip „Erst zügig zerlegen und beim Zusammenbauen kontrollieren“. Werden die gezogenen und kontrollierten Waben wieder zurück gehängt, erfolgen kontrollbedingt keine weiteren Manipulationen und Störungen mehr! Zunächst wird der Deckel zur Seite gelegt. Dieser kann gleich als Unterlage für abgenommene Zargen dienen. Die Deckelfolie wird abgezogen und beiseite gelegt. Die Zargen einschließlich Zwischenböden werden nun bis auf die unterste in umgekehrter Reihenfolge auf den Deckel abgestellt und mit der Folie abgedeckt. Das Abheben der Zargen kann auch mit Hebeoder Kipphilfen erleichtert werden. Innerhalb einer Zarge wird eine weniger besetzte Wabe am Rand (in der Regel von der Position 2) entnommen und seitliche abgestellt. Ein Bodenkontakt sollte dabei vermieden werden. In Fachgeschäften sind auch spezielle Wabenhalter erhältlich, die seitlich an die Beutenwand gehängt werden. Die restlichen Waben werden mit den Stockmeisel in Richtung der hierdurch geschaffenen Lücke gelockert. Ein optimaler Einsatz des Stockmeisels mit Berücksichtigung der Hebelkräfte reduziert Erschütterungen der Waben. Die Waben werden hierzu gruppenweise (zum Beispiel 2 * 5) gelockert, so dass man nicht ständig die Hand über der offenen Beute hin und her bewegt.

Sind die Waben gelockert, wird der Stockmeisel beiseitegelegt und die Waben vorsichtig herausgezogen und begutachtet. Zur Kontrolle der Rückseite dreht man die Waben über die vertikale Achse, um ein Ausbrechen der Waben oder eine Heraustropfen von Nektar zu vermeiden. Die Arbeiten sollten über der offenen Zarge erfolgen. Danach werden die Waben an die ursprüngliche Stelle zurückgesetzt. Brauchen einzelne Waben nicht angeschaut werden, schiebt man diese ohne sie herauszuziehen an die bereits kontrollieren Rähmchen heran. Insbesondere im Brutnestbereich sollte der natürliche Aufbau im Regelfall erhalten bleiben. Hat man die Richtung der Wabe vergessen, so sollte sich der Brutschwerpunkt auf der Fluglochseite befinden. Ist die Zarge fertig kontrolliert wird die nächste Zarge aufgesetzt und nach selben Schema durchgeschaut

Anwendung der Durchsicht
Die Volksdurchsicht ist geeignet, um alle Anzeichen eines Bienenvolkes zu prüfen. Durch
sie erhält der Imker ein umfassendes Bild über den Entwicklungsstand. Die Methode ist
insbesondere für Anfänger gut geeignet, um eine Gefühl für Bienenvölker zu entwickeln.
Nachteilig sind die lange Zeitdauer, die massive Störung der Bienen und die erhöhte
Räubereigefahr im Spätsommer.

© Kristina Gratzer

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