Vernichtung von AFB-positiven Bienenvölkern oder des gesamten Bienenstandes

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Vernichtung von AFB-positiven Bienenvölkern oder des gesamten Bienenstandes


Praxis aus dem Themenbereich Biosicherheitsmaßnahmen/Behandlung von Bienenstöcken, die klinische Symptome von AFB zeigen

große Säcke bzw. Kartons für auszuscheidende Waben und das zu verbrennende Material
Gaskartuschenbrenner
Schwefelstreifen
Brenndose mit Boden und Deckel oder Konservenbüchse mit seitlichen Löcher für die Luftzufuhr
Feuerfeste Unterlage z.B. Bodenfliese, Porzellanteller
Feuerzeug
Feuerlöscher
Dichtes Bodenbrett (falls Gitterboden sich nicht verschließen lässt)
Abdichtung für Flugloch (Schaumstoff, festes Klebeband …)
Leerzarge als Abbrennraum

In Österreich gibt es keine Zulassung für Medikamente zur Behandlung der Amerikanischen Faulbrut. Vor dem unerlaubten Gebrauch von Antibiotika wird eindringlich gewarnt, aufgrund der damit verbundenen erheblichen Risiken (z.B. Antibiotikarückstände im Honig, unerkannte Weiterverbreitung der Krankheit) und möglicher Strafmaßnahmen durch die Aufsichtsbehörden. Honig, der Antibiotikarückstände aufweist, darf weder als Nahrungsmittel noch als Tierfutter in den Handel gebracht werden.

AFB-positive Bienenvölker können biotechnisch durch das Kehrschwarmverfahren in Verbindung mit umfangreichen Desinfektionsmaßnahmen bekämpft werden.

In anderen europäischen Ländern ist es üblich ganze Bienenstände zu vernichten. In Österreich werden schwache, sichtbar erkrankte Bienenvölker (mit klinischen AFB-Symptomen) abgeschwefelt. Schwefelstreifen sind im Imkereifachhandel frei erhältlich. Erkrankte, aber starke Bienenvölker dürfen bei uns über Kehrschwarmverfahren saniert werden.

Genauso sind alle nicht erkrankten Bienenvölker des betroffenen Bienenstandes (mit AFB-Ausbruch) über Kehrschwarmverfahren zu sanieren.

Was gemacht wird entscheiden der/die Bienenseuchensachverständige und der Amtstierarzt.

Abschwefeln der Bienenvölker

Für das Abschwefeln sollte zunächst abgewartet werden, bis möglichst alle Flugbienen

im Stock sind. Dies ist in der Morgen- und Abendstunden sowie an kalten Tagen der

Fall. Beabsichtigt man vor der Maßnahme noch Honig zu entnehmen, sollte dies am

Vortag oder frühzeitig vorgenommen werden, so dass zum Zeitpunkt des Abschwefelns

wieder alle Bienen im Stock befinden.

Danach sind folgende Schritte durchzuführen:

1. Gitterboden schließen

2. Flugloch schließen

3. Folie entfernen (kann auch früher

vorbereitet werden)

4. Leerzarge aufsetzen (kann auch früher

vorbereitet werden)

5. Feuerfeste Unterlage auf

Rähmchenoberträger stellen

6. Schwefelstreifen in Brenndose befestigen

7. Schwefelstreifen anzünden; Dämpfe nicht

einatmen!

8. Brenndose auf feuerfeste Unterlage stellen

9. Beutendeckel schließen

10.Bienenbeute in sicherer Entfernung

beobachten (Vorsicht austretendes

Schwefelgas!) und Feuerlöscher

bereithalten

11.Nach ca. 30 min Beute öffnen, Dämpfe

abziehen lassen und den Erfolg der

Maßnahme prüfen (bei Bedarf Maßnahme

wiederholen)

12.Betriebsmittel reinigen und desinfizieren

13.Waben entnehmen und anschließend

komplett einschmelzen

14.Eventuelle Futterreste werden entsorgt. Diese

keinesfalls noch für die Fütterung von

Bienenvölkern verwenden!

15.Bienen verbrennen oder vergraben

Verbrennung der Waben

Alle Brutwaben sind zu verbrennen, alle anderen Waben (auch alle Vorratswaben) auszuschneiden und bei einem Wachsverarbeitungsbetrieb – als „Seuchenwachs“ deklariert – einschmelzen zu lassen.

Rähmchen der ausgeschnittenen Waben verbrennen. Wegen des großen Aufwandes lohnt sich eine Desinfektion der Rähmchen in der Regel nicht.

schadhafte Beuten und nicht desinfizierbare Geräte (z.B. Abkehrbesen) verbrennen

Anwendungshinweise beachten!

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